Gemütlicher Außenbereich eines Cafés mit Sonnenschirmen und Wimpelkette.

Über uns

Evangelische Familien-Bildungsstätte

plus Mehrgenerationenhaus

Mit unserem Bildungsangebot begleiten wir Familien von Geburt an mit pädagogischen Konzepten im Sinne des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes (EBFöG) des Freistaats Bayern und unterstützen sie bei der Bewältigung des Lebensalltags auch im Sinne des  § 16 SGB VIII.

Wir sind offen für Menschen aller Kulturen und Religionen. Wir unterstützen pädagogische Erziehungskonzepte z. B. aus der Montessori Pädagogik, die auf die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit und auf solidarisches Handeln gerichtet sind. Unsere Einrichtung bietet eine Vielzahl von Kursen, Seminaren und Vorträgen an, die den Anregungen in den Bereichen Pädagogik, Entwicklungsförderung, Bewegung, Kreativität und Musikpädagogik vermitteln.

Bei allen unseren Angeboten legen wir Wert auf persönlichen Erfahrungsaustausch und die Vermittlung von fachlichen Kompetenzen, die die persönliche Verantwortung und das allgemeine Urteilsvermögen stärken. Wir sind eine anerkannte Einrichtung der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung in der Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchengemeinde Bayreuth.

Leitbild der Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus

Die Einrichtung wurde im Jahr 1963 als Mütter- und Eltern­schule in der Evangelischen Erwachsenenbildung gegründet; 2007 wurde sie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser aufgenommen.

Wir sind …

eine anerkannte Einrichtung der Erwach­senen- und Familienbildung im Sinne des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes des Freistaats Bayern und in der Träger­schaft der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchenge­meinde Bayreuth.

Wir arbeiten …

entsprechend den Vorgaben der neuen Verwaltungsvorschrift zum EBFöG nach einem pädagogischen Konzept; aktive Generationenbeziehungen und interkulturelle Angebote, sowie Angebote für Geflüchtete sind uns wichtig.

Wir begleiten …

Mütter, Väter, Kinder, Alleinerziehende und interessierte Senioren/innen und Geflüchtete bei der Qualifizierung für den Lebensalltag.

Wir geben …

Anstöße in Sinn- und Glaubensfragen und ermöglichen Gesprä­che darüber. Geflüchtete Menschen sind willkommen.

Wir unterstützen …

Konzepte, die auf die Entwicklung einer eigenständigen Persönlich­keit, Selbstverantwortung, Selbstbe­stimmung, auf solidarisches Handeln und Verbraucherschutz gerichtet sind.

Wir legen Wert …

auf generationenübergreifenden, interkulturellen Erfahrungs­austausch, um die Urteils- und Entschei­dungsfähigkeit zu fördern.

Wir sind offen …

für alle Menschen und fördern die Ent­faltung schöpferischer Fähigkeiten sowie die Schaffung integrativer Netzwerke, wohnortnahe Bildungsangebote im Sozialraum mit integrativen Angeboten werden unterstützt.

Wir qualifizieren …

pädagogische Fachkräfte, Referenten/innen der Familienbildung, Tagespflegepersonen und interessierte Ehrenamtliche in Kooperationsnetzwerken.

Pädagogisches Konzept

Der Evangelische Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus, Bayreuth.

Entwicklung der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Bayreuth

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Bayreuth – eine Reise durch Wissen, Bildung und Gemeinschaft.

Die ehemalige Mütterschule in der Evangelischen Erwachsenenbildung wurde im Jahr 1963 von Maria Hollwich, Stadträtin und damalige Rektorin der Luitpold-Schule, gegründet und von Hilde Drechsel, Sozialarbeiterin und Pfarrfrau, weitergeführt. Diese Entwicklung entstand über die Frauenbewegung in Stein. Auch in Nürnberg und München wurden Mütterschulen gegründet.

Viele Bayreuther/innen haben in der Einrichtung Mengenlehre für die Betreuung der Hausaufgaben ihrer Kinder gelernt oder Blumen- und Trockengestecke gefertigt.
Mütter und später zunehmend auch Väter nahmen an Säuglingspflegekursen mit Schwester Hedwig Fink, später mit Christine Gärtner und Traudl Hager, teil.
Damit erhielten sie den Grundstock für eine sicher gebundene Eltern-Kind-Beziehung .
Zusätzlich sollten die Frauen und Mütter viele praktische Informationen zur Haushaltsführung und Ernährung erhalten.
Gesprächs- oder Mütterkreise, Exkursionen zu seltenen Orchideenstandorten rund um Bayreuth mit Hilde und Pfarrer Friedrich Drechsel wie auch die Krippenbaukurse waren allseits bekannt und beliebt.
Traudl Hager leitete nicht nur Säuglingspflegekurse sondern engagierte sich auch im Bereich der Eltern-Kind-Gruppen, der Miniclubs. Sie organisierte mit einem Team federführend ständig umfangreicher werdende Flohmärkte „Rund ums Kind“, zunächst im Storchenhaus, später im Evangelischen Gemeindehaus. Der Kurs „Das kalte Buffet“ mit Erika Merbach, Hauswirtschaftsmeisterin aus einer ostpreußischen Adelsfamilie, in der Lehrküche im Löhehaus, war ein stadtbekanntes Kursangebot. Kursangebote wie Näh- und Kochkurse, Töpfer- und Keramikkurse und Miniclubkurse für Eltern- und Kinder fanden vorwiegend im Löhehaus, Bismarckstr. 3, in Bayreuth statt.

Hilde Drechsel, Sozialarbeiterin und langjährige Leiterin der Bayreuther Mütterschule entwickelte in Zusammenarbeit mit Maria Hollwich in den Jahren von 1963 bis 1983 die Mütterschule und das Evangelische Bildungswerk in Bayreuth weiter und baute die beiden Einrichtungen aus. Im Dezember 1983 übernahm die Sozialpädagogin Ingrid Krauß (1957-2016) die Mütterschule und leitete sie bis 1992.
Im Jahr 1992 wurde die Mütterschule unter Leitung von Elisabeth Zagel zur Evangelischen Familien-Bildungsstätte Bayreuth umbenannt. Später zählten engagierte Mitarbeiterinnen wie Sozialpädagogin Ute Semmelmann als stellvertretende Leitung, auch zuständig für Beratung und die Arbeit mit Alleinerziehenden und Erzieherin Petra Lauterbach, jetzt Bogner, zu dem engagierten pädagogischen Team der Familien-Bildungsstätte. Yvonne Ströber übernahm 2016 die Arbeit für Familien mit Migrationshintergrund.
Im Verwaltungsteam arbeiteten zunächst Helga Reisch, Irmgard Millitzer, Hannelore Thurn und später Hannelore Zerrenner. Zur Zeit gehören dem Verwaltungsteam der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus Bayreuth Melanie Kurz, Martina Schmittroth und Julia Hacker an.

Hilde Drechsel

Das Storchenhaus mit dem Eingang zum Hofgarten war ein beliebtes Postkartenmotiv. Immerhin hat auch der Maler Savo P. Iwanow hat das Motiv in Öl verewigt. Das Gemälde wurde der Familien-Bildungsstätte aus privatem Besitz geschenkt. Inzwischen ist es restauriert und strahlt in neuem Glanz. Savo P. Iwanow war eine auffällige Erscheinung. Er trug einen Vollbart und Baskenmütze und war stets in Begleitung eines Foxterriers, so Zeitzeuge Gerhard Sidon. Sein Atelier war im Steingraeberpalais.
Bernd Mayer, Journalist, Heimatforscher und Kommunalpolitiker hat 2005 eine Zusammenfassung zur Geschichte des Storchenhauses und den Text für die Errichtung einer Gedenktafel verfasst.

Das Storchenhaus – eine Bauschöpfung von Carl Gontard

Zusammenstellung von Stadthistoriker Bernd Mayer (1942–2011)

Gleichzeitig mit der Friedrichstraße wurde die sogenannte “Rennbahn”, die heutige Ludwigstraße, um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Dabei entstand um das Jahr 1758 auch das heute so bezeichnete Storchenhaus mit seiner höchst eigenwilligen und originellen Fassade. Zusammen mit dem Hofgartentor und der anschließenden Stadthalle, der ehemaligen markgräflichen Reithalle, bildet es eines der reizvollsten Ensembles der Innenstadt und ein Lieblingsmotiv der Fotografen.

Stadtchronist Johann Sebastian König erklärt in seinem Häuserbuch – verfasst am Ende des 18. Jahrhunderts – die eigenartige Form des Hauses. Dabei verweist er auf das Hofgartentor als Rest des ehemaligen markgräflichen Komödienhauses: “Wegen dieses Komödienhauses … musste das Spindler’sche Haus (also das heutige Storchenhaus/Anm.) an diesem Ende äußerst schmal zulaufend gebaut werden.”
Architekt des Hauses war Bayreuths großer Baumeister Carl Gontard (1731 – 1791), der Formen des Rokoko mit frühklassizistischen Zügen verband. Er prägte später mit seinen Bauten das Stadtbild von Potsdam und Berlin. Bauherr war der Maschinenmeister des Markgräflichen Opernhauses, Johann Dietrich Spindler.

Den Namen Storchenhaus erhielt das Gebäude erst im 19. Jahrhundert, als tatsächlich Zeitungsberichten zufolge eine Storchenfamilie darauf nistete. Es wird jedoch auch behauptet, dass ein früherer Besitzer Storch geheißen haben soll.
Im 20. Jahrhundert wurde auch vom Weinberger-Haus gesprochen, wegen seines jüdischen Besitzers Josef Weinberger. Das Ehepaar Josef und Rosette Weinberger wurde gezwungen, das Haus 1940 für 40 000 Mark an die evangelische Gesamtkirchenverwaltung zu verkaufen, die ihrerseits das Evangelische Gemeindehaus in der Richard-Wagner-Straße an die NS-Organisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) verkaufen musste. Das Ehepaar Weinberger starb 1942/43 im Konzentrationslager Theresienstadt.
In dem Haus wohnte auch Friedrich Puchta, der ehemalige Reichstagsabgeordnete der SPD, mit seiner Familie. Er verstarb im Jahr 1945 aufgrund der Internierung im Konzentrationslager Dachau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trug das Storchenhaus zeitweise auch den Namen “Lutherhaus”.

Gedenktafel für das Storchenhaus

Das Storchenhaus in der Ludwigstraße wurde 1758 erbaut und hat eine bewegte Geschichte. Als Bauschöpfung des berühmten markgräflichen Baumeisters Carl Gontard wurde es durch das Schicksal seiner späteren jüdischen Besitzer, der Kaufmannsleute Josef und Rosette Weinberger und durch die Umstände des Zwangsverkaufs an die evangelische Kirche zu einem stummen Zeugen einer dunklen Geschichte.

Rosette Weinberger (geb. 1865) und Josef Weinberger (geb. 1861) und die jüdischen Kaufleute wohnten hier bis zu ihrer Deportation im Januar 1942. Sie wurden in Theresienstadt am 24.09.1942 bzw. am 27.01.1943 ermordet.

2009 enthüllte Dekan Hans Peetz eine Haustafel am Storchenhaus zum Gedenken an das Ehepaar Weinberger, die 1942 und 1943 in Theresienstadt ermordet wurden und an den ehemaligen Reichstagsabgeordneten der SPD und Hausbewohner Friedrich Puchta, der 1945 aufgrund der Internierung im KZ Dachau verstarb.

Kleinod mit Schattenseite

250 Jahre Storchenhaus: ein Rückblick
von Heike Schwandt, Nordbayerischer Kurier 06.03.2009, in Auszügen

Es sei „ein Kleinod“, urteilte der Historiker Norbert Aas in seinem Vortrag aus Anlass des 250-jährigen Bestehens des Storchenhauses in der Ludwigstraße 29. Die in diesem geschichtsträchtigen Gebäude beheimatete Evangelische Familien-Bildungsstätte lud anlässlich dieses Jubiläums neben dem Vortrag am Freitag zu einem Tag der offenen Tür mit Hausführungen am Sonntagnachmittag ein. …
Die Geschichte des Hauses begann im Jahr 1758, als der am markgräflichen Hof angestellte Johann-Dietrich Spindler das Haus von dem Architekten Gontard bauen ließ. Der eigenartige, fast dreieckige Grundriss des Hauses ist auf die Form des damals bebaubaren Grundstücks zurückzuführen.
Das „Spindlerhaus“ wechselte in seiner frühen Vergangenheit mehrmals den Besitzer. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte es der jüdische Kaufmann Josef Weinberger von Leopold Würzburger. Mit der Nazizeit brachen dunkle Zeiten für das Haus, seine Besitzer und Bewohner an. 1940 musste die Familie Weinberger zwangsweise das Haus an die evangelische Kirche verkaufen, zu einem Preis von 42 000 Reichsmark. …
Zynisch ließen die Nazis die Kaufsumme auf ein Sperrkonto einzahlen mit dem Hinweis, das Geld diene für einen „Altenheimplatz in Theresienstadt“ für das Ehepaar Weinberger. 1941 wurden die beiden über Achtzigjährigen nach Bamberg „umgesiedelt“, 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, wo sie 1942 und 1943 starben. Als die beiden in die USA geflüchteten Söhne Max und Leo Weinberger nach dem Krieg das Haus von der Kirche zurückforderten, erhielten sie 1946 einen Brief von Pfarrer Glaser, indem er sie aufforderte, auf die Rückforderung zu verzichten. Nach einem Rechtsstreit einigte man sich 1953 auf einen Vergleich: Die Söhne erhielten als Entschädigung 7500 Dollar.
Wie die Geschichte des Hauses nach dem Krieg weiterging, davon erzählte die Zeitzeugin Maria Schmeußer in bewegenden Erinnerungen. Auf der Suche nach einer Tätigkeit nach Kriegsende traf die damals 17-Jährige den Buchbindermeister Heckel, der im zweiten Stock des Storchenhauses ein Hilfswerk für Flüchtlinge und Kriegsopfer gegründet hatte. Heckel sei ein „Genie im Organisieren“ gewesen, erzählte sie. Aus dem Stadthilfswerk entwickelte sich die Stadtmission und später die Diakonie, bevor das Haus zur heutigen Evangelischen Familien-Bildungsstätte mit Mehrgenerationenhaus wurde, das auch Heimstatt des Evangelischen Jugendwerkes, des Jugendcafés Adebar und der Evangelischen Landjugend ist. Mit diesem Wochenende soll die Gedenkarbeit nicht abgeschlossen sein. Nach Möglichkeit soll nach den Erben der Familie Weinberger geforscht und Kontakt aufgenommen werden. Und es wurden schon an diesem Abend Ideen entwickelt, wie auf das Schicksal der ehemaligen jüdischen Besitzer besonders aufmerksam gemacht werden könnte.

Umbau des Storchenhauses im Jahr 2004/2005

2004 wurde ein die Sanierung und der Umbau des Storchenhauses dringend notwendig.
Geburtsvorbereitungskurse, Rückbildungskurse – hier mit Birgit Boeckh-Behrens (Foto), Eltern-Kind-Angebote wie die Miniclubs und viele andere Kursangebote ließen die Familien-Bildungsstätte „aus allen Nähten platzen“. Es gab keine Neben- oder Abstellräume, dazu nur ein „Minibüro“, das heute als Material- und Abstellraum genutzt wird.
Erst durch den Auszug des CVJM aus dem 1. OG des Storchenhauses wurde 2004/2005 die notwendige Erweiterung und Sanierung der Räumlichkeiten für die Familien-Bildungsstätte möglich durch das Architekturbüro Becher und Partner möglich.
Damit verbunden waren auch die Sanierung des barrierefreien Innenhofs mit Zugang zur Verwaltung und den Kursräumen und der Anbau eines modernen Anmeldebereichs mit Anmeldetheke. Im künftigen Leitungsbüro wurde eine Tür zugemauert. Im zugemauerten Türrahmen gestaltete die Keramikerin und Kursleiterin der Töpferkurse Anne Krause einen Storchenbrunnen.

Interkulturell und bunt: Das Storchencafé im Storchenhaus

EG Gymnastik- und Bewegungsraum im des Storchenhaus, 1. OG Malprojekt „Mutter und Kind“ mit dem Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium unter Leitung von Katrin Buchzik-Weber

Gedanken im August 2014

Zwischen Basaltsteinen,
klein, unscheinbar und doch wunderschön,
ein wildes Stiefmütterchen „en miniature“.
Im Innenhof des Storchenhauses
einfach erblüht,
ohne Blaukorn und Humusbeet
kurz bevor Baumaschinen und Bagger
alles veränderten.

Veränderung ist manchmal nicht einfach
und doch tun sich neue Perspektiven auf.
Für die Basaltsteine zum Beispiel,
sie sind jetzt eingegraben vor der Wiese
der Friedenskirche
neu geordnet zu einem Symbol
für den menschlichen Lebensweg,
zu einem Labyrinth
ohne Stiefmütterchen zwar,
aber doch einzigartig schön.

„Schau, ein neues Schneckenhaus“
sagen die Kinder des Kindergartens Birken,
begierig, die verschlungenen Wege
zwischen den alten Basaltsteinen zu begehen.

Zurück zum Stiefmütterchen „viola tricolor“
Man könnte es auch anders benennen:
Das Wunder in der Ludwigstraße zum Beispiel!

Ein Wunder auch, dass ein
so schönes traditionsreiche Haus
wie das Storchenhaus
jetzt saniert wird,
der altersschwache Abwasserkanal,
die Risse im Mauerwerk,
die Elektroleitungen,
Gebäudeerhalt oder doch mehr?
Die Oberfrankenstiftung, die Stadt Bayreuth,
die evangelische Gesamtkirchengemeinde
unterstützen das notwendige Projekt,
in einer Zeit, in der so etwas
ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Wir von der Familien-Bildungsstätte
freuen uns, wenn wir ab November
wieder dort sein können,
obwohl wir jetzt im Kirchplatz 2
ein angenehmes Zuhause gefunden haben,
vorübergehend natürlich,
denn wir werden zurückkommen,
um neue Wunder zu erleben –
so oder so

Die Entwicklung unserer Arbeit ist spannend.
Wird das Geld künftig trotz der Kürzungen
für den laufenden Haushalt reichen?
Werden genug Kinder geboren?
Wie entwickelt sich die Unterstützung
von Kirche und Stadt,
von Landkreis und Staat?

Wir wollen frohen Mutes hoffen.
Wir haben bisher viele
kleine Wunder erfahren
– blaue, gelbe, grüne, rote –
fast tagtäglich,
nicht nur in der Ludwigstraße.
Danke lieber Gott!

Elisabeth Zagel

2007 wurde die Evangelische Familien-Bildungsstätte vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser aufgenommen. Dadurch hat sich die Bezeichnung der gesamten Einrichtung geändert.
Sie heißt ab diesem Zeitpunkt:

Evangelische Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus Bayreuth

Durch diese Entwicklung kamen viele generationsübergreifende Beratungs- und Serviceangebote zum Familienbildungsangebot hinzu. Das Storchencafé mit vielen Ehrenamtlichen als Gastgeberinnen – zu Beginn unter Leitung von Sandra Beck – bereichert das Angebot des Hauses sehr.
Es wurden Generationendialoge zu unterschiedlichen Themen mit Schülern des Gymnasium Christian-Ernestinum und Teilnehmern aus dem Kirchplatztreff ins Leben gerufen. Dazu gab es Ehrenamtsprojekte: Jung hilft Alt am PC mit der Albert-Schweitzer-Schule Bayreuth.

grundlegende Sanierung in den Jahren 2011/2012

Das Löhehaus ist – ebenso wie das Storchenhaus – im Besitz der Evang. Gesamtkirchengemeinde Bayreuth.
Vor den Sanierungsarbeiten 2011/2012 wurde von der Stadtkirchengemeinde die Auflösung der Gemeindebücherei im Löhehaus im Erdgeschoss in die Wege geleitet.
Inzwischen wird es von vielen Gruppen, Kreisen der Familien-Bildungsstätte wie auch von Chören und Angeboten der Stadtkirche z. B. von der Stadtkantorei genutzt – wöchentlich ca. 350 Personen.
Das Haus wurde nach dem Pfarrer Wilhelm Löhe (1808 – 1872) benannt. Das wertvolle Wappen der Familie Löhe bekam die Evangelischen Gesamtkirchengemeinde bzw. die Familien-Bildungsstätte aus dem Familienbesitz der Familie Nothnagel geschenkt.

Die Generalsanierung des Löhehauses begann danach im Jahr 2011. Es war ein langer Weg bis zur Fertigstellung im Dezember 2012, weil teilweise die laufenden Kurse in dieser Zeit umgelagert und weitergeführt wurden.

Zeichnung des Löhehaus
Gelbes Gebäude mit Gerüst im Renovierungsprozess

Nach der Sanierung durch das Architekturbüro Becher und Partner wurde das Löhehaus sehr ein beliebter Treffpunkt für ganz unterschiedliche Gruppen.
Im Erdgeschoss befindet sich ein lichtdurchfluteter Saal, in dem neben musikalischen Angeboten und Konfirmandenunterricht viele Gymnastik- und Yogakurse, Vorträge, Seminare stattfinden. Dazu gibt es in dem angrenzenden Seminarraum und in der zum Saal gehörenden Küche offene Treffs und verschiedene Sprachkurse „Mama lernt besser Deutsch“ für Migrantinnen mit Kinderbetreuung.
In der Töpferstube im Kellergeschoss befinden sich zwei Brennöfen und eine Töpferwerksatt. Anne Krause bietet seit vielen Jahren Töpferkurse an, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Viele Jahre bot auch Diplom Chemikerin Silvia Krauss in Zusammenarbeit mit dem Universitätsverein und der Emil-Warburg-Stiftung Physik- und Chemiekurse für Kinder an.
Im Löhehaus mit einer gut ausgestatteten Lehrküche und einem Speiseraum sowie einer Balkonterrasse im 1. Obergeschoss finden und fanden regelmäßig interkulturelle Koch- und Gesundheitskurse statt. Ein fester Kooperationspartner wurde die AOK mit speziellen gesundheitsorientierten Kursen rund um die Ernährung.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Näh- und Schneiderkurse. Ein großer Raum wurde dafür speziell mit verschiedenen Nähmaschinen ausgestattet und bietet nur optimale Bedingungen für Nähkurse.
Nach den Sanierungsarbeiten im Jahr 2012 gestaltete der Künstler Erich Krause ein originelles Wandbild im 1. Stock des Löhehauses. Diese Wandbild á la Hundertwasser zeigt die Stadtansicht von Bayreuth in Kombination mit dem Logo der Evangelischen Familien-Bildungsstätte. Dazu entwarf Krause eine Erklärung, die auf kleinen Spiralblöckchen zusammen mit einem Foto des Wandbildes abgedruckt und verschenkt wurde.
Ein weiterer Künstler, Fliesenlegermeister Andreas Lorenz, Mosaikfarm Schobertsreuth/Mistelgau, gestaltete die Sanitäranlage im 1. Obergeschoss des Gebäudes. Ebenfalls ein sehenswertes Kunstwerk!

Kursimpressionen rund um das Löhehaus

Löhehaus

Gern genutzte Räumlichkeiten nach der Sanierung

Kursangebote seit 2003

Der Treffpunkt St. Georgen 1 ist ein Treffpunkt für Alleinerziehende, für Kurse wie „Mama lernt besser Deutsch“ mit Kinderbetreuung, für Seminarangebote, Gesprächskreise und für Eltern-Kind-Gruppen. Der Eltern-Kind-Raum ist mit Montessorimaterial ausgestattet.

Das Gebäude, das ehemalige Gravenreuther Stift, hat eine interessante Geschichte.
Georg Christoph von Gravenreuth (geb. 1667 wahrscheinlich in Oberredwitz, gest. 6. März 1736 in Kalmreuth) war Stifter des Gravenreuther Stifts. Er stammte aus dem fränkischen Adelsgeschlecht derer von Gravenreuth.
Die Familie von Gravenreuth pflegte mit dem Bayreuther Markgrafen Georg Wilhelm freundschaftliche Beziehungen. Mit seinem Testament vom 30. Juli 1735 bestimmte Georg Christoph die Errichtung eines Spitals und einer Kapelle in St. Georgen. Der Bau des Stiftes erfolgte 1743, die Einweihung fand im August 1744 statt.
Das Stiftsgebäude ist ein symmetrischer zweigeschossiger Bau. In der Mitte befindet sich mit einem eher unscheinbaren Türmchen eine kleine Kirche. Das Innere der Kirche, mit einem Kanzelaltar und Doppelemporen, ist reich geschmückt mit Stuck von Jeronimo Francesco Andrioli, Gemälden von Friedrich Marian Herold und Schnitzereien von Johann Jeremias Martini. In den Flügeln wohnten nach dem Zweck der Stiftung arme ältere Männer, denen bei geringem Vermögen das Eintrittsgeld in das Stift erlassen wurde. Waren es zunächst vier Pfründner, stieg deren Zahl 1828 bis auf 12 Personen an. Zu ihren Aufgaben gehörte es nach Stiftungszweck, zweimal täglich in der Stiftskirche zu beten.
Nach dem Ersten Weltkrieg war durch die Geldentwertung das Stiftungsvermögen aufgebraucht. Das Gravenreuther Stift wurde der Hospitalstiftung angegliedert. Nach einer Untersuchung unterhalb der Kirche 1970 geht man davon aus, dass der Stifter und seine erste Frau dort ihre Ruhestätte gefunden haben.
Im Jahre 2003 wurde der linke Teil des Stiftsgebäudes auf Kosten des Bundes, der Stadt Bayreuth mit Mitteln der Sozialen Stadt St. Georgen und der Evang. Kirche grundlegend saniert und von der Kirchengemeinde St. Georgen der Evang. Familien-Bildungsstätte als Außenstelle zur Nutzung angeboten.
Seit diesem Zeitpunkt finden dort Angebote der Evangelischen Familien-Bildungsstätte statt. Im Jahr 2016 wurde dieses ursprünglich kirchliche Haus verkauft und kam in Privatbesitz. Die Nutzung des Erdgeschosses liegt derzeit bis auf weiteres bei der Evang. Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus.

seit 2006

Der Familientreff „Schatzkiste“ ist ein generationenübergreifendes Projekt des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhaus, der GEWOG – Wohnungsbau und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth mbH (www.gewog-bayreuth.de) und des Jugendamts – Amt für Kinder, Jugend, Familie u. Integration der Stadt Bayreuth in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familien-Bildungsstätte.
In der „Schatzkiste“ werden frühe Förderangebote für Kinder sowie ein „Kontaktclub 40 plus“ für russlanddeutsche Frauen angeboten. Dazu finden Stadtteilfeste und Stadtteilaktionen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trägern am Menzelplatz statt.

Familienbildungsstätte „Villa Kunterbunt“

Die evangelische Familienbildungsstätte Villa Kunterbunt entwickelte sich seit 1999 auf Initiative von Dekan Dr. Gerhard Schoenauer, Pegnitz. Der ursprüngliche Rahmen war die Familienarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Pegnitz und wurde später auf den gesamten Dekanatsbezirk ausgeweitet.
Das Programmangebot ließ sich grob in die zwei Bereiche Familienbildung und begleitende Angebote einteilen und beinhaltete:

  • Geburtsvorbereitungskurse
  • Mutter-Kind-Gruppen
  • Seminare zu Erziehung, Partnerschaft und Gesundheit
  • Religiöse Themen
  • Spielgruppen
  • Kinderkurse
  • Kursangebote für Erwachsene

Die „Villa“ arbeitete familienbegleitend und konfessionsübergreifend. Dazu bot sie kontinuierliche Kurse und Einzelveranstaltungen zu allen Lebenssituationen einer Familie an. Die Betreuungs-, Beratungs- und Bildungsarbeit leisteten qualifizierte pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Leider endete die Zusammenarbeit Ende 2021 mit der Familien-Bidlungsstätte und die „Villa“ wurde in das EBW Bayreuth Bad Berneck integriert.

Rotes Backsteinhaus mit Informationstafel und Bäumen.

In der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus Bayreuth

Die Evangelische Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus erstellt zweimal jährlich ein umfangreiches Kursprogramm, das im Jahr 2018 mit rund 1000 Kursen in Bayreuth und in der Außenstelle Pegnitz, rund 20.000 Teilnehmende erreichte und insgesamt rund 10.000 Unterrichtsstunden durchführte.
Diese Angebote werden von rund 200 Honorarkräften und Ehrenamtlichen geleitet und begleitet. Dazu wurden 160 Einzel- und Familienberatungen durchgeführt. Das Storchencafé hatte rund 3000 Besucher.
Mitarbeitertreffen und -feste gehören zum Jahresangebot der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus Bayreuth, wie beispielsweise die Einweihung eines Wegweisers zur Familien-Bildungsstätte im Hofgarten.

Buntes, gemaltes Stadtbild mit Schriftzügen und Spruch "Glück ist dort, wo man Glück schenkt."

Ballettabteilung der Evangelischen Familien-Bildungsstätte – FBS Bayreuth
Siehe auch: www.fbs-ballett-andrea-hilger.com

Seit 1994 bieten die Balletinis unter Leitung von Tanzpädagogin Andrea Hilger qualifizierten Ballettunterricht in Kooperation mit der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Bayreuth an. Inzwischen haben sich die Ballettinis deutschlandweit einen erstklassigen Ruf erworben. Kreativität und Phantasie im Unterricht, sowie Teamgeist zwischen Eltern, Schülern und Tanzpädagogen, sind ihnen und der Familien-Bildungsstätte ein besonderes Anliegen.

Über 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene tanzen Klassisches Ballett als Hobby und in Wettbewerbsklassen. Sowohl der große Ballettabend als auch die Elternmatinée bilden die Höhepunkte eines jeden Jahres.

Als Mitglied des DWC/Dance World Cup und ASDU/Austrian Show Dance Union nehmen die Ballettinis regelmäßig mit großem Erfolg an nationalen und internationalen Ballettwettbewerben teil. In diesem Rahmen ermöglichen wir gesangsbegabten Tanzschülern mit Song&Dance ein interessantes Forum.

Besonders freuen wir uns, dass die Balletinis auf Platz 11 der erfolgreichsten Ballettschulen Deutschlands stehen.

Bei den jährlichen Ballettaufführungen gehört das Gesamterlebnis aus Tanz, Bühnenhandlung, Bühnenbildern und Kostümen zum Konzept. So entstehen jedes Jahr in Teamarbeit zwischen Eltern, Schülern und Lehrern abendfüllende Tanzstücke, welche die Ballettinis mehrmals zur Aufführung bringen.

Aufführungen und Events

2019
Februar – Serenade – Gala Young Companie
Mai – Biene Maya – Ballettini
Mai – Eine Sommernacht – Ballett Andrea Hilger

2018
Opposites – Gala Young Companie
Winterträume – Ballettini
Sleeeping Beauty – Ballett Andrea Hilger
Die Bremer Stadtmusikanten

2017
Pieces – Gala Young Companie
Summertime – Ballettini
Giselle – Ballett Andrea Hilger
Der Gestiefelte Kater – Elternmatinée

2016
Coppélia – Ballett&Ballettini Andrea Hilger
Rotkäppchen und der Wolf – Elternmatinée

2015
Colours Of Dance – Gala Ballett&Ballettini Andrea Hilger
Frau Holle – Elternmatinée

2014
Die Schneekönigin – Ballett&Ballettini Andrea Hilger
First Steps – Elternmatinée

2013
Le Papillon – Ballett&Ballettini Andrea Hilger

2012
Die Schwanenprinzessin – Ballett&Ballettini Andrea Hilger

Ludwigstr. 32 seit dem Jahr 2017 

„Hier ist nichts so wie anderswo, wo man Erfolg haben muss, wo man etwas erreichen muss. Hier erlebt man etwas “.

Arno Stern

Kunstwerk mit den Wörtern "Mal-ort", "Spiel" und "Spur" auf blauem Hintergrund.

Im Februar 2017 eröffnete die Evangelische Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus einen Malort in Bayreuth. Der Malort orientiert sich am Vorbild des Malorts „Le Closlieu“ von Arno Stern in Paris. Der Malort ist ein speziell vorbereiteter Raum, in dem nichts vom Malen ablenkt. Die mit Packpapier bespannten Wände werden mit der Zeit mit Farbspuren übersät werden. Der Palettentisch steht in der Mitte des Raumes und ist mit besonderen Gouachefarben und Naturhaarpinseln bestückt.
Gemalt wird auf grossen, weißen Papierbögen, die an der Wand befestigt werden und die in Höhe und Breite „wachsen“ können. Während des Malens bewegt man sich in ruhigen Bewegungen zwischen Palettentisch und Malwand hin und her. Der ganze Vorgang, das Malspiel, erfordert von allen Beteilgten Konzentration und Achtsamkeit. Der/Die Malortbegleiter/in achtet auf Kontinuität im Prozess und ist über bestimmte unterstützende Handgriffe in stetem Kontakt mit den Teilnehmern der Gruppe. Auf Grund der Einführung entwickeln sich individuelle Maltechniken und eine eigenständige Ausdrucksmalerei.
Durch die bereitgestellte Farbpalette, kräftige Gouachefarben farblich geordnet, bereit gelegte Pinsel, die Wahl des Malplatzes, die Möglichkeit über den Rand des Blattes hinaus zu malen und die Zielsetzung, das Gemalte selbst nicht zu bewerten oder bewerten zu lassen, entstehen ausdruckstarke Kunstwerke aus der Mitte des Malenden heraus.

Der offene Kinder-Bücherschrank mit Bücherschrankpatin Erna Schmidt ist eine gute Idee für jedes Kind und jede Familie! Seit dem Jahr 2018 gibt es dieses Angebot vor der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus in Bayreuth.

Erna Schmidth neben öffentlichem Bücherschrank auf der Straße.